Black-Out-Unit

Eine Synkope, oder auch Kreislaufkollaps, ist ein vorübergehender Bewusstseinsverlust charakterisiert durch rasches Einsetzen, kurze Dauer und spontane, vollständige Erholung.

Synkopen sind in der Allgemeinbevölkerung nicht ungewöhnlich, nur eine Minderheit dieser Patienten sucht medizinische Hilfe. Jährlich erleiden immerhin 6 % aller älteren Menschen eine Synkope, häufig sind jedoch auch junge Menschen betroffen.

In den meisten Fällen sind die Ursachen hier harmloser Natur, doch ist die zweithäufigste Ursache eine kardiovaskuläre Erkrankung und das Vorliegen einer strukturellen Herzerkrankung ein Hauptrisikofaktor für den plötzlichen Herztod bei Patienten mit Synkopen.

Rezidivierende Kollapszustände haben ernste Auswirkungen auf die Lebensqualität.

Durch ein strukturiertes Untersuchungsprogramm mit zeitnaher Diagnostik können wir binnen weniger Tage strukturelle Herzerkrankungen ausschließen als auch nachweisen.

Dieses bedeutet, dass bei einer „harmlosen“ Synkope der Krankenhausaufenthalt verkürzt wird; Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen hingegen können rasch einer spezifischen Therapie zugeführt werden.

Die initiale Abklärung noch am Aufnahmetag umfaßt hierbei:

Sorgfältige Anamnese

Körperliche Untersuchung inklusive Blutdruckmessung

12 – Kanal –EKG

Sofortiges Monitoring bei Verdacht auf eine Synkope, die durch einen fehlerhaften Herzrhythmus bedingt ist

Am nachfolgenden Tag wird dann zunächst eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und ein Belastungs-EKG durchgeführt, zudem wird ein LZ-EKG angelegt. Außerdem besteht die Möglichkeit einer sogenannten Kipptischuntersuchung als Orthostasetest. Parallel können bei entsprechender Klinik mittels z.B. Labordiagnostik und neurologisch konsiliarischer Vorstellung Differential-Diagnosen eruiert werden.

In Abhängigkeit dieser ersten Untersuchungsergebnisse besteht in unserer Klinik die Möglichkeit, die Patienten einer invasiven kardiologischen Diagnostik wie Koronarangiographie oder einer elektrophysiologischen Untersuchung zuzuführen.

Sollte die Ursache der Synkope dennoch ungeklärt bleiben haben wir unterschiedliche Systeme des EKG-Monitorings, um unserer Patienten auch im häuslichen Umfeld beobachten zu können.

Dies reicht von speziellen Langzeit-EKGs, die der Patient zu Hause über mehrere Tage trägt bis hin zu sogenannten Rhythmuskarten, die der Patient auflegen kann, wenn er Herzrhythmusstörungen verspürt.

In Einzelfällen ist es sogar möglich, einen kleinen EKG-Speicher unter die Haut zu implantieren, der dort für bis zu 3 Jahren verbleiben kann. Hierbei sind sämtliche implantierte Geräte MRT-fähig und werden telemetrisch kontinuierlich zu Hause überwacht.