Klinik für Akut- und Notfallmedizin
Die Klinik für Akut- und Notfallmedizin leistet die Versorgung von verunfallten, verletzten Patient:innen und Notfällen am Standort Lünen und Werne. Die Akut- und Notfallpatient:innen werden in der jeweiligen Zentralen Notaufnahme und den zugehörigen Räumen behandelt.
Zentrale Notaufnahme
Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Klinikum Lünen ist an 24 Stunden, 7 Tagen in der Woche und 365 Tagen im Jahr geöffnet und für medizinische Notfälle da. Behandelt werden sowohl kleine Verletzungen als auch Schwerverletzte, Erwachsene sowie alle Arten von akuten Erkrankungen. Sie ist ein gemeinsamer Behandlungsbereich der internistischen, chirurgischen und neurologischen Kliniken des Klinikums Lünen. Dabei arbeiten Ärzte aus mehreren Fachgebieten des Klinikums, sowie das ZNA-Pflegeteam eng zusammen. Das pflegerische Team setzt sich aus Krankenpflegerinnen/-pflegern, Intensivpflegerinnen/-pflegern, Rettungsassistentinnen/-assistenten und Medizinischen Fachangestelltinnen/-stellten zusammen. Ärztinnen und Ärzte aus den Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie und Gynäkologie stehen in der ZNA 24 Stunden am Tag, im gesamten Jahr für unsere Patientinnen und Patienten parat.
Die ZNA bildet gemeinsam mit den Terminambulanzen der jeweiligen Kliniken das Aufnahmezentrum unseres Klinikums. Sie ist die Anlaufstelle für alle ambulanten Patienten und alle Notfallpatienten, die das Krankenhaus aufsuchen. Insgesamt werden jährlich circa 40.000 Patienten in der Zentralen Notaufnahme behandelt.
Nach Erstbehandlung in der der ZNA können Patienten entweder das Krankenhaus wieder verlassen oder werden aufgrund der Schwere der Erkrankung stationär aufgenommen. Hierbei arbeiten wir nach einem sogenannten „Triage-System“. Die Behandlungsnotwendigkeit richten sich hierbei nach der Schwere der vermuteten Erkrankung und nicht nach der Wartzeit der sich notfallmässig vorstellenden Patientinnen und Patienten. Dies erklärt die unterschiedlichen Wartezeiten, je nach Patientenaufkommen und Schweregrad der Erkrankungen.
Für die Akutversorgung Schwerstverletzter steht ein nach neuesten Standards eingerichteter "Schockraum" bereit. Hier geht die Versorgung nahtlos vom Rettungsdienst auf das Krankenhaus über. Ärzte aller notwendigen Fachdisziplinen sind jederzeit verfügbar und arbeiten interdisziplinär eng zusammen.
Die Notfall-Sonographie-Untersuchungen werden in den Räumlichkeiten der ZNA durchgeführt. Es besteht eine enge Anbindung an die radiologische Abteilung und damit die Möglichkeit zur schnellen weiteren bildgebenden Diagnostik (z. B. Röntgen, CT). Des Weiteren sind das Herzkatheterlabor, die Stroke Unit, sowie die Intensivstationen organisatorisch eng an die ZNA angebunden. So wird eine zügige und vollumfängliche Akutversorgung schwerstkranker oder -verletzter Patienten gewährleistet.
Das Klinikum Lünen ist als regionales Traumazentrum zertifiziert und Bestandteil des Traumanetzwerks NordWest. Zudem ist unsere ZNA ein essentieller Bestandteil unserer zertifizierten Chest-Pain-Unit (CPU), also der Abteilung für die Akutbehandlung und -versorgung von Patienten mit Brustschmerzen. Die CPU ist organisatorisch der Medizinischen Klinik I (Kardiologie, Pneumologie, kons. Intensivmedizin) zugeordnet. Zusätzlich betreiben wir ein interdisziplinäres Neurozentrum zur schnellstmöglichen Versorgung von Patienten mit Schlaganfall, Hirnblutung oder Schädel-Hirn-Verletzungen.
Seit 1974 ist am Klinikum Lünen der Rettungshubschrauber (RTH) Christoph 8 stationiert, dieser wird seit 2005 von der ADAC Luftrettung gGmbH betrieben, die die Piloten und Notfallsanitäter stellt. Ärztinnen und Ärzte der anästhesiologischen Abteilung besetzen als Notärzte den RTH. Das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) wird hauptsächlich durch Ärztinnen und Ärzte der internistischen Abteilungen besetzt. Auf diesem Wege findet eine engmaschige Behandlung unserer Notfallpatienten statt, da die ärztliche Tätigkeit von der Notfallversorgung vor Ort, bis in die ZNA und anschließend auf unseren Stationen weiter fortgeführt wird.
Die zentrale hausärztliche Notdienstpraxis befindet sich neben der Zentralen Notaufnahme. Sprechstundenzeiten sind montags, dienstags und donnerstags von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr, bzw. mittwochs und freitags von 14:00 Uhr bis 22 Uhr.
Neues Video über die Triagierung in der Notaufnahme
Stell Sie sich vor, Sie sitzen in der Notaufnahme. Schmerzen, Angst, Ungewissheit. Plötzlich wird jemand anderes vor Ihnen aufgerufen – obwohl Sie schon lange warten. Warum? Nicht aus Willkür – sondern weil ein strukturiertes System dahintersteht, das Leben retten kann. Um zu entscheiden, wer bei hohem Patientenaufkommen in der Notaufnahme dringlich und wer weniger dringlich behandlungsbedürftig ist, ist es daher nötig, eine Priorisierung vorzunehmen, eine sogenannte „Triagierung“. Ein Schlaganfall. Ein Herzinfarkt. Atemnot. Manchmal bleiben nur Sekunden, um das Richtige zu tun. Daher werden innerhalb kürzester Zeit Patient:innen in unseren Notaufnahmen durch besonders geschulte pflegerische Mitarbeiter:innen der Notaufnahmen nach Beschwerdebildern, Verletzungsmustern oder Symptomen eingeschätzt und entsprechend dieser Einschätzung einer von fünf auch farblich festgelegten Stufen der Behandlungsdringlichkeit zugewiesen. Dieses international anerkannte System sorgt dafür, dass schwer Erkrankte rund um die Uhr die Hilfe bekommen, die sie dringend brauchen. Das bedeutet aber auch: Wer mit weniger akuten Beschwerden kommt, muss unter Umständen etwas länger warten. Auch wenn es sich unfair anfühlt: Es ist genau dieses System, das Leben schützt‼ Wir bitten daher um ihr Verständnis, wenn Sie auch mal länger warten müssen… Weitere Informationen erfahrt ihr in diesem Video, in dem Dr. Timo-Benjamin Baumeister, Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin an beiden Standorten der KLW St. Paulus Gesellschaft, näheres zum Triage-System in unseren Notaufnahmen erläutert.
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