Schultergelenkersatz

Das Schultergelenk ist das komplizierteste Gelenk des menschlichen Körpers. Kein weiteres Gelenk besitzt diese Bewegungsausmaße. Wir sind in der Verrichtung täglicher Dinge unseres Lebens auf die Unversehrtheit unseres Schultergelenkes angewiesen. Der zunehmende Anspruch bis ins hohe Alter auch Überkopfaktivitäten ohne Beschwerden durchführen zu wollen nimmt zu und wird leider zunehmend zu einem immer häufig er werdenden Problem. Das komplexe Schultergelenk ist jedoch anfällig für unfallbedingte Verletzungen aber auch für Verschleißerscheinungen.

Obwohl das Schultergelenk ein hängendes Gelenk ist, kommt es ähnlich wie bei dem Hüft- und Kniegelenk zu arthrotischen Veränderungen mit chronischen Schmerzen. Sofern die Schmerzen mit einer medikamentösen Therapie nicht beherrscht werden können, sollte auch am Schultergelenk ein künstlicher Gelenkersatz in Erwägung gezogen werden. Die Schultergelenkendoprothetik wird bereits seit 50 Jahren durchgeführt. Große Fortschritte mit innovativen Techniken und Prothesen wurden in den letzten 15 Jahren gemacht. In unserer Klinik nutzen wir die verschiedensten modernen Implantate um einen individuellen Ersatz des Schultergelenkes anbieten zu können.

Frakturprothese

Ist ein Bruch des Oberarmkopfes aufgrund seiner Schwere mit vielen kleinen Trümmern nicht mehr mit einer Platte und Schrauben rekonstruierbar müssen die Bruchstücke entfernt werden. Glücklicherweise kann man auch hier, ähnlich wie bei dem Schenkelhalsbruch der Hüfte, eine Teilprothese verwenden. Hierbei wird der Kopfanteil des Schulterhauptgelenkes durch eine Prothese ersetzt wobei der ursprüngliche Pfannenanteil erhalten bleibt. Der Prothesenschaft wird in den Oberarmknochen einzementiert und mit einer Kugel aus Polyethylen versehen, die den originären Oberarmkopf ersetzt. Die Prothese weist mehrere Ansätze auf, an denen die Sehnen der Rotatorenmanschette refixiert werden können, so dass auch hier nach Abheilung eine gute Funktion des Schultergelenkes zu erwarten ist.

Bei schweren arthrotischen Veränderungen des Schulterhauptgelenkes kann bei erhaltener Rotatorenmanschette eine Minimalvariante des Schulterteilgelenkersatzes genutzt werden. Hierbei erfolgt lediglich der Ersatz des knorpeligen Anteiles des Oberarmkopfes. Der meist noch unbeschädigte Pfannenanteil bleibt dabei erhalten.

Bei schwerern arthrotischen Veränderunge des Schulterhauptgelenkes, oder Oberarmkopfnekrosen in folge einer posttraumatischen Veränderung kann bei erhaltener Rotatorenmanschette eine Minimalvariante des Schulterteilgelenkersatzes genutzt werden. Hierbei erfolgt lediglich des Ersatz des knorpeligen Anteiles des Oberarmkopfes. Der meist noch unbeschädigte Pfannenanteil bleibt dabei erhalten.

 

Inverse Prothese (Deltaprothese)

Bei der inversen Prothese finden wir eine Umkehrung des eigentlichen Schultergelenkes. Hierbei wird im Bereich der Pfanne eine Halbkugel, die sogenannte Glenosphäre, implantiert. Im Schaftanteil findet sich im gelenknahen Anteil die korrespondierende Pfanne. Die Inverse Prothese wird auch Deltaprothese genannt, da die Restbeweglichkeit des Schulterhauptgelenkes bei defekter, nicht mehr rekonstruierbaren Rotatorenmanschette hauptsächlich über den M. deltoideus (Deltamuskel) ausgeführt wird. Vorraussetzung zur Implantation dieses Prothesentypes ist also ein funktionsfähiger Musculus deltoideus.

 

Gerne beraten wir Sie persönlich in einer unserer Sonderprechstunden und erörtern mit Ihnen die verschiedene Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Erkrankung.

Die Terminvergabe erfolgt telefonisch von Montags - Freitags in der Zeit von 8:00h -16:00h durch das Sekretariat der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

 

Fr. Manuela Schäfer
Fr. Irmgard Hunke

St.-Marien-Hospital
Orthopädie und Unfallchirurgie
Altsdtadtstr. 23
44534 Lünen

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