Geburtshilfliche Regionalanästhesie

Liebe angehende Eltern!

Jede Frau erlebt die Geburt ihres Kindes anders. Auch die Wehenschmerzen werden, abhängig von Größe und Lage des Kindes, Stärke der Wehen und Erfahrungen aus vorhergehenden Geburten, unterschiedlich intensiv empfunden. Unser Team aus Gynäkolog:innen, Hebammen und Anästhesist: innen steht Ihnen zur Seite, um das aufregende Ereignis der Geburt Ihres Kindes so wenig belastend und so sicher wie möglich für Sie und Ihr Kind zu gestalten.

Daher möchten wir Sie mit diesem Schreiben ermuntern, sich schon vor dem Beginn der Geburt über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Schmerzlinderung zu informieren, damit wir Ängste und Vorbehalte ausräumen und Sie in einer entspannten Atmosphäre beraten können.

Als eine Möglichkeit zur Erleichterung der Wehenschmerzen steht Ihnen im Klinikum Lünen - St. Marien Hospital Tag und Nacht die sog. Periduralanästhesie zur Verfügung. Hierbei werden Schmerzmedikamente über einen dünnen Schlauch im unteren Bereich der Wirbelsäule in die Nähe der Nervenwurzeln injiziert. Dies führt zu einer weitgehenden Schmerzlinderung. Ein Druckgefühl und leichte Wehen sollen jedoch gezielt erhalten bleiben, damit sie den Geburtsvorgang weiterhin aktiv unterstützen können.

Die Anlage des Schmerzkatheters („Periduralkatheter“) im Bereich der Lendenwirbelsäule erfolgt im Sitzen und nach örtlicher Betäubung der Einstichstelle. Die Wirkung tritt nach ca. 15-20 Minuten ein und kann dann, je nach ihrem individuellen Bedarf, gesteuert werden.

Gelegentlich kann es nach Einsetzen der Wirkung zu einer vorübergehenden Einschränkung der Muskelkraft in den Beinen kommen, weshalb sie nach Beginn der Periduralanästhesie nur in Begleitung aufstehen dürfen. Mögliche weitere Nebenwirkungen könnten milde Kreislaufreaktionen sein, darum werden Blutdruck und Herzfrequenz kontinuierlich überwacht.

Die Periduralanästhesie ist ein schon lange eingesetztes und sehr sicheres Verfahren. Schwere Komplikationen wie Allergie, Atem- oder Kreislaufstillstand, Verletzungen von Gefäßen oder Nerven, Infektion, Querschnittslähmung oder Hirnblutung sind extrem selten. Bei sachgerechter Durchführung und Überwachung sind derartige Komplikationen rechtzeitig erkennbar und gut behandelbar. Selten gibt es Erkrankungen oder Medikamenteneinnahmen, bei denen sich die Anlage der Periduralanästhesie, unter der Geburt verbietet.

Wir möchten Sie ermuntern, sich schon im Vorfeld der Geburt mit dem Thema „Periduralanästhesie“ zu beschäftigen. Falls Sie sich daher vor der Geburt in Ruhe über die Periduralanästhesie informieren wollen, melden Sie sich bitte in unserer Anästhesiesprechstunde im Erdgeschoss. Hier werden dann unsere Narkoseärzt:innen Ihre Fragen beantworten und ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen. Am besten ist vorab eine Terminvereinbarung.

 

Sprechzeiten:Montag - Freitag, 08:30 - 15:30 Uhr
Telefon:+49 2306 77 5570
E-Mail:anpm@klinikum-luenen.de

 

Weitere Informationen zur Geburt im St. Marien Hospital finden Sie hier.