Fußchirurgie

Der Fuß hat 26 Knochen, 33 Gelenke, 20 Muskeln, 107 Sehnen und Bänder, trägt uns im Laufe unseres Lebens etwa 160 000 Kilometer und hält eine Belastung von mehrere hundert Tonnen aus. Häufig sehen wir dies als selbstverständlich an und vernachlässigen unsere Füsse. Da ist es nur verständlich, dass Fußprobleme neben Zahnschmerzen und Erkältungen zu den häufigsten Problemen der Menschheit gehören.

Überlastungen bei der Arbeit oder sportlicher Aktivität lassen unsere Füsse schmerzen. Eingewachsene Großzehennägel, übermäßige Hornhaut, Hühneraugen, Druckstellen, Hammerzehen, Krallenzehen, ein Hallux valgus oder -rigidus bereiten uns häufig Qualen. Die Ursache ist bereits im jahrelangen Mißbrauch unserer Füsse mit schlecht sitzendem Schuhwerk zu finden.

 

In manchen Fällen lassen sich Beschwerden bei gering bestehender Fußdeformität, wie z.B. einem Senkspreizfuss mit Abflachung des Fußgewölbes gut konservativ mit speziellen physiotherapeutischen Maßnahmen behandelt. Eine Einlagenversorgung oder semiorthopädische Schuhzurichtung kann die konservative Therapie abrunden.

Unser Spektrum umfasst neben den konservativen Therapieansätzen auch die aktuellen operativen Behandlungsverfahren. Hierzu zählen unter anderem die Korrekturen eines Hallux valgus oder Hallux rigidus, von Krallen- oder Hammerzehen und vieles mehr.

Neben den degenerativen Veränderungen werden selbstverständlich auch alle Akutverletzungen des Fußes, wie Knochenbrüche oder Verletzungen der Beuge- oder Strecksehnen wenn möglich konservativ, wenn nötig aber auch operativ mit Kirschner Drähten oder Miniplatten und Schrauben osteosynthetisch versorgt.

 

Zu unserem breiten Therapiespektrum gehören unter anderem folgende Erkrankungen: 

- Hallux valgus

- Hallux rigidus

- Schneiderballen

- Hammerzehe

- Krallenzehe

- Metatarsalgie

- Morton Neuralgie

- Tarsaltunnelsyndrome

Hallux valgus:

Bei der Hallux valgus Fehlstellung weicht die Großzehe nach aussen ab und es kommt zu einer vermehrten Großzehenballenbildung. Diese Fehlstellung ist in der Regel anlagebedingt und wird durch hochhackiges, sowie zu enges Schuhwerk weiter begünstigt. Es kommt zu einer Problematik mit Druckschwielenbildung, die beim Tragen eines normalen Schuhs Schmerzen bereiten kann. Bei einem beginnendem Hallux valgus kann zunächst ein Kinesiotaping oder eine spezielle Orthese die Beschwerden lindern sowie das Fortschreiten der Fehlstellung und der Schmerzen vorbeugen. Sind die konservativen Therapieoptionen ausgeschöpft, können eine Vielzahl von Operationsmöglichkeiten die Stellung der Großzehe korrigieren. Die Operationsmethode richtet sich individuell nach dem Ausprägungsgrad des vorliegenden Hallux valgus.


Hallux rigidus:

Der Hallux rigidus zeichnet sich durch eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Grundgelenkes der Großzehe vor allem in Streckung aus. Die Ursache liegt in der vermehrten Abnutzung der Knorpelflächen dieses Gelenkes. Eine Arthrose liegt vor. Das Gehen wird mit jedem Schritt zur Qual, da das normale Abrollen des Fußes starke Schmerzen verursacht und die Beweglichkeit des Gelenkes durch die Abnutzung der Knorpelflächen stark abnimmt. Bei einer beginnenden Arthrose kann eine Schuhzurichtung häufig eine Beschwerdelinderung schaffen und das weitere Fortschreiten der Arthrose verlangsamen. Eine Vielzahl von Operationsmöglichkeiten können die arthrotischen Veränderungen beheben und die Schmerzen lindern. Die besten Ergebnisse zeigten bislang die Versteifung des Großzehengrundgelenkes. Der endoprothetische Ersatz in diesem Bereich hat sich aufgrund des mangelnden Langzeiterfolges bislang nicht etablieren können.

Schneiderballen:

Der Schneiderballen ist eine Fehlstellung der Kleinzehe ähnlich dem Hallux valgus. Die Kleinzehe zeigt dabei jedoch nach innen. Die Ursache hierfür liegt in dem zu weit abgespreizten Mittelfußknochen der fünften Zehe. Die hierbei entstehende Schwiele am Mittelfußköpfchen drückt im Schuh und kann im schlimmsten Fall zu einer offenen Stelle führen, die nur schlecht abheilt. Die operative Umstellung des Mittelfußknochens schafft Abhilfe der Beschwerden.


Hammerzehe:

Die Hammerzehe ist die am häufigsten vorkommende Fehlstellung der Zehen. Hierbei kommt es zu einer Verkürzung der Beugesehnen im Zehenmittelgelenk. Die Verkürzung kann auch im Endgelenk vorkommen tritt dort aber deutlich seltener auf. In der Regel bildet sich die Hammerzehe im Laufe eines Lebens aufgrund von Erkrankungen des Fußgewölbes. Hierbei sind als erstes der Hohl- und Spreizfuß zu nennen, aber auch neuromuskuläre Veränderungen wie die Poliomyelitis, rheumatische Erkrankungen oder auch schlecht sitzendes Schuhwerk können Ursache für eine Hammerzehen sein. Die Durchtrennung der Sehnen oder die Aufhebung des betroffenen Gelenkanteiles ist hierbei die Therapie der Wahl.

Krallenzehe:

Bei der Krallenzehe kommt es zu einer Fehlstellung in den Gelenken der Mittelfußknochen zu den Zehen. Klassischerweise stehen diese Gelenke nach streckseitig subluxiert oder gar vollständig verrenkt. Dies ist Folge einer Verkürzung der zu den Zehen ziehenden Streck- und Beugesehnen. Die Therapie der Wahl ist die Operation nach Hohmann. Hierbei wird das Zehengrundglied zu etwa einem Drittel entfernt. Falls notwendig wird je nach intraoperativem Befund die verkürzte Strecksehne verlängert oder gar durchtrennt.


Metatarsalgie:

Unter der Metatarsalgie werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst die sich vereinfacht ausgedrückt durch einen Vorfußschmerz ausdrücken. Ein zu langer Mittelfußknochen der zweiten und dritten Zehe ist häufig die Ursache. Hierdurch wird die Statik des Fußes gestört und die Lastverteilung im Bereich des Vorfußes verändert sich beim Gehen. Weitere Ursachen können aber auch eingeklemmte Nerven, Entzündungen oder auch Arthrosen sein. Eine Pedobarographie kann Aufschluss über die Belastung geben und eine angepasste Schuhzurichtung kann die Beschwerdesymptomatik lindern.


Mortonneuralgie:

Die Mortonneuralgie ist eine Sonderform der Metatarsalgie. Hierbei kommt es zu einer Nervenknotenbildung zwischen der dritten und vierten, manchmal auch der zweiten und dritten Zehe, die stromschlagartige bis in die Zehen ziehende Schmerzen verursacht. Die Diagnose kann am besten durch eine Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert werden. Führt die konservative Infiltrationstherapie nicht zum gewünschten Erfolg, kann der Nervenknoten operativ entfernt werden.


Tarsaltunnelsyndrom:

Das Tarsaltunnelsyndrom ist ein Engpasssyndrom des Nervus tibialis. Es ist gekennzeichnet durch Schmerzen und Gefühlsstörungen am Innenknöchel des Fußes, die bis zur Sohle und zum Fersenbein ziehen können. Ursachen können ein Unfallereignis, ein Diabetes mellitus, ein Überbein, ein Knochensporn, Durchblutungsstörungen, Krampfadern, oder Fußfehlstellungen sein. Konservativ können die Beschwerden mit Spritzen, Physiotherapie oder Schuhzurichtungen behandelt werden. Sind die nicht operativen Behandlungsalternativen ausgeschöpft und haben nicht zum gewünschten Erfolg geführt, kann in einem Eingriff der N. tibialis im Bereich des Innenknöchels freigelegt, Verklebungen gelöst und Überbeine oder knöcherne Vorsprünge abgetragen werden.


Bei Rückfragen steht Ihnen das Sekretariat gerne zur Verfügung.

Die Terminvergabe erfolgt telefonisch von Montags - Freitags in der Zeit von 8:00h -16:00h durch das Sekretariat der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin.

Fr. Manuela Schäfer
Fr. Irmgard Hunke

St.-Marien-Hospital
Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin
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