Akutbehandlung

Schlaganfall-Patienten sollten auch in Verdachtsfällen möglichst schnell ärztlich untersucht werden. Oft gelingt es durch intravenöses oder intraarterielles Verabreichen von Medikamenten (Thrombolyse) ein eventuell vorhandenes Blutgerinnsel aufzulösen und das Gehirn vor einem dauerhaften Schaden zu bewahren.

Der Notruf

Tritt ein Schlaganfall auf, sollten Sie zu allererst den Notruf (112) wählen. Der Patient muss beobachtet und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Wichtig ist, dass er sich nicht körperlich belastet. Auch Essen und Trinken sollte vermieden werden, da eine Aspirationsgefahr besteht. Das bedeutet, dass das Gehirn möglicherweise den Schluckvorgang nicht mehr richtig steuern kann und sich der Patient verschlucken könnte. Der Rettungswagen, eventuell gemeinsam mit dem Notarzt, bringt dann den Patienten in die auf Schlaganfall-Behandlung spezialisierte Stroke Unit zur genauen Diagnostik und Therapie von möglichen Komplikationen. Wichtig für die weitere Notfallversorgung: Machen Sie bitte, wenn möglich, Angaben zu Vorerkrankungen und bringen Sie die letzten verordneten Medikamente mit.

Lysetherapie (Thrombolyse)

Sprechen keine Kontraindikationen dagegen, und ist mittels Computertomografie eine Hirnblutung ausgeschlossen worden, kann innerhalb von 4,5 Stunden versucht werden, das Blutgerinnsel (den Thrombus) aufzulösen. Ziel ist es, das minder versorgte Hirngebiet wieder zu durchbluten und die Spätfolgen einzudämmen. Je eher die Therapie begonnen werden kann, desto besser, denn Zeit ist Hirn.

Systemische Lysetherapie

Bei der systemischen Lysetherapie wird das Medikament im gesamten Kreislauf über eine intravenöse Infusion verteilt.

Lokale Lysetherapie

Alternativ zur systemischen Thrombolyse kann auch eine lokale Applikation des thrombolytischen Medikamentes über einen Katheter an die Stelle des Gefäßverschlusses erfolgen. Hierfür schieben Neuroradiologen einen feinen Katheter über die Leistenarterie bis in die Hirnarterie vor. Dann können sie das Thrombolyse- Medikament direkt vor das Gerinnsel spritzen.

Thrombektomie

In der mechanischen Gerinnselzerteilung werden verschiedene Techniken angewendet. Am häufigsten wird der Thrombus mit einem Mikroführungsdraht fragmentiert oder entfernt.

Die „Lokale Lysetherapie“ und die „Thrombektomie“ werden in unserem Krankenhaus durch die Neuroradiologen durchgeführt.