Leistungsspektrum

Die Klinik bietet das gesamte operative Spektrum der Viszeral- und Thoraxchirurgie von der Grund- und Regelversorgung bis zur Maximalversorgung an.

Einen Schwerpunkt bildet die operative Behandlung bösartiger Tumoren des Brust- und Bauchraumes. Das Vorhandensein aller beteiligten Fachdisziplinen der interdisziplinären Tumorbehandlung "unter einem Dach" stellt im weiten Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal des Klinikums dar.

Der chirurgische Fokus liegt im Rahmen der onkologischen Chirurgie auf funktions- und organerhaltenden sowie blutsparenden Operationstechniken und ferner auf onkologischer Radikalität. Diese beinhaltet insbesondere die leitliniengerechte Mitentfernung betroffener Lymphabflussgebiete.

Alle onkologischen Patienten werden in der etablierten interdisziplinären Tumorkonferenz den beteiligten Fachdisziplinen vorgestellt. Ein gemeinsames Behandlungskonzept wird auf der Grundlage der aktuellen Studienlage individuell erarbeitet und beinhaltet ggf. den Einsatz von Chemotherapie oder Bestrahlung vor (neo-adjuvant) oder nach (adjuvant) dem chirurgischen Eingriff.

Die Zusammenarbeit der Chirurgen mit den Kollegen der Gastroenterologie erfolgt geregelt auf der gemeinsam geführten Bauchstation, die der Optimierung der Behandlungsqualität für Patienten mit einer vom Bauchraum ausgehenden Erkrankung dient.

Durchgeführt werden folgende Eingriffe:

Operationen am Hals / endokrine Chirurgie:

  • Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüse bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen. Hierbei wird der Vorbeugung von Nervenschäden mit der Konsequenz der Stimmbandlähmung durch subtile, blutarme Operationstechnik und den routinemäßigen Einsatz des Neuromonitorings (Identifizierung des Stimmbandnerven mit einem elektronischen Gerät) Rechnung getragen. Seit Juni 2017 haben wir unser Neuromonitoring noch mal erweitert, in dem das Neuromonitoring nun zusätzlich automatisch und durchgehend durchgeführt wird. Daraus resultiert eine lückenlose Kontrolle des Stimmbandnerven.
  • Bei Eingriffen aufgrund von Überfunktionen der Nebenschilddrüsen wird als Erfolgskontrolle eine Hormonbestimmung während des Eingriffs durchgeführt (intraoperative Parathormonbestimmung).
  • Neben den Eingriffen an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse gehören Eingriffe an den Nebennieren zur endokrinen Chirurgie. Diese sind notwendig bei Erkrankungen der Nebennieren mit Hormonüberproduktion (z.B. Phäochromozytom) oder komplexen Erkrankungen der hormonbildenden Organe (MEN-Syndrom). Eingriffe an der Nebenniere können größtenteils minimal-invasiv durchgeführt werden.
  • Eingriffe bei endokrinen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und des Magen-Darm-Traktes
  • Eingriffe an der Luftröhre
  • Entfernung von Tumoren der Halsweichteile
  • Lymphknotenentfernungen

Eingriffe an den Weichteilen:

  • Entfernung von Hauttumoren sowie Tumoren der Muskulatur und des Fett- und Bindegewebes
  • Dekubitalgeschwüre
  • Fettschürzenreduktion
  • Narbenkorrektur

Versorgung von Leisten-, Schenkel-, Nabel- und Bauchwandbrüchen:

  • Die Versorgung von Leistenbrüchen erfolgt größtenteils minimal-invasiv im Rahmen einer Bauchspiegelung (TAPP), bei Bedarf auch mit oder ohne Netzplastik über einen konventionellen Zugang.
  • Bauchwandbrüche werden entweder offen mit oder ohne Netz ("onlay, sublay") oder minimal-invasiv mit Netz versorgt (IPOM).

Appendicitis - Entfernung des Wurmfortsatzes:

  • Die "Blinddarm"-Entfernung wird in den meisten Fällen minimal-invasiv im Rahmen einer Bauchspiegelung vorgenommen, nötigenfalls auch konventionell.

Operationen an Dickdarm und Enddarm:

  • Entfernungen von unterschiedlich großen Anteilen des Dickdarms können bei entzündlichen Erkrankungen oder bei Tumoren des Dickdarmes notwendig sein. Durchgeführt werden alle minimal-invasiven und offenen Operationsverfahren. Im Falle von Tumoren des Enddarmes kann die bleibende Anlage eines künstlichen Darmausganges notwendig sein, wenn der Schließmuskel durch den Tumor befallen ist.

Operationen am Magen:

Durchgeführt werden alle offenen und minimal-invasiven Eingriffe am Magen:

  • Refluxchirurgie bei saurem Rückfluss aus dem Magen in die Speiseröhre (Operation nach Nissen, ggf. nach Toupet), in der Regel laparoskopisch.
  • Im Falle gutartiger Tumore Abtragung laparoskopisch unter endoskopischer Kontrolle.
  • Bei gutartigen Stenosen Kurzschlussverbindungen (Gastroenterostomie) oder Teilentfernungen des Magens.
  • Bei bösartigen Erkrankungen Magenentfernung oder 4/5-Resektion, ggf. auch unter Mitentfernung benachbarter Organe (Milz, Pankreas, Dickdarm, Speiseröhre) als multiviszerale Resektion.

Operationen an der Speiseröhre:

Teilweise oder komplette Entfernung der Speiseröhre mit

  • Ersatz durch Dünndarm (untere Hälfte der Speiseröhre)
  • Ersatz durch Schlauchmagenbildung
  • Ersatz durch Dickdarmanteile (Dickdarminterponat)

Die Nahtverbindung zur Speiseröhre erfolgt über die Bauchhöhle (Dünndarmersatz), im Bereich des oberen Brustraumes oder am Hals (Schlauchmagen, Dickdarminterponat). Die Rekonstruktion kann im ehemaligen "Bett" der Speiseröhre oder (bei Zweiteingriffen) hinter dem Brustbein erfolgen.

Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas):

Operative Versorgung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

  • Pankreaskopfresektionen mit Magenteilresektion (Kausch-Whipple) oder unter Erhalt des Magens (Traverso-Longmire, PPPD)
  • Pankreasschwanzresektion, ggf. milzerhaltend
  • Drainageoperationen bei Pseudozystenbildung
  • Duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion (OP nach Frey)

Operationen an der Leber und der Gallenblase:

  • Leberresektionen bei gut- und bösartigen Erkrankungen als extraanatomische Resektion (Keilresektion) oder als anatomische Resektion (Segmentresektion) bis zur Entfernung einer Leberhälfte (Hemihepatektomie). Wir verwenden zur blutarmen Durchtrennung des Lebergewebes einen Ultraschall-Aspirator. Die optimale intraoperative Lokalisation der Tumoren erfolgt durch Ultraschall.
  • Die Entfernung der Gallenblase wird in den meisten Fällen minimal-invasiv im Rahmen einer Bauchspiegelung vorgenommen, nötigenfalls auch konventionell.

Operationen an der Milz:

Entfernung, Teilentfernung

Operationen am Anus:

  • Operative Versorgung von Hämorrhoiden (konventionell und mit Staplertechnik)
  • Versorgung von Fisteln und Abszessen
  • Versorgung von Anal- und Rectumprolaps

Operationen an der Lunge:

Wir führen sämtliche offenen und minimal-invasiven Verfahren (hier: VATS) im Bereich des Brustkorbes durch mit Ausnahme von Herzoperationen.

  • Extraanatomische Keilresektionen bei gut- und bösartigen Tumoren, sowie beim Pneumothorax
  • Onkologische Entfernung eines Lungenlappens oder auch mehrerer Lungenlappen bis zur Entfernung eines Lungenflügels (Pneumonektomie), in ausgewählten Fällen auch als VATS möglich.
  • Erweiterungen der o.g. Resektionen (Manschettenresektionen, intrapericardiale Resektionen)
  • Pleuraverklebungen (Pleurodese) mit Talkumpuder bei Ergussbildung.
  • Entfernung von gut- und bösartigen Tumoren des Mittelfellraumes (Mediastinum) durch Sternotomie oder minimal-invasiv, z.B. Thymusentfernung bei Myasthenia gravis.
  • Diagnostische Mediastinoskopie (Spiegelung des Mittelfellraumes).
  • Septische Eingriffe bei eitriger Entzündung des Brustfells (Pleuraempyem), in der Frühphase thorakoskopisch, später konventionell (Decortikation).
  • Operationen des Bauch- und Brustraumes im Rahmen von Polytraumen (Unfallverletzungen).